Chladnische Klangfiguren  -  Wasser-Klang-Bilder

Als der zur Goethezeit lebende Naturforscher Ernst F. F. Chladni (1756-1827) mittels eines Geigenbogens mit feinem Sand bestreute Glasplatten zum Schwingen brachte und dabei die dann nach ihm benannten "Chladnischen Klangfiguren" entdeckte, da war die in vielen alten Schöpfungsmythen besungene und von so manchem Naturphilosophen geäußerte formgestaltende Kraft der Schwingungen und Klänge vielleicht zum ersten Mal ein den Sinnen unmittelbar zugängliches Phänomen geworden.

Bildvergrößerung bitte klicken!

In den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts sollte es dann dem Schweizer Arzt Hans Jenny gelingen diesen Ansatz mit neuen Versuchsanordnungen, unter der Verwendung verschiedenster Materialien und besonders der Ausweitung auf schwingende flüssige Medien entscheidend zu erweitern und dadurch eine Vielzahl faszinierender Klangformen-Bilder sichtbar werden zu lassen, die er dann unter dem Namen "Kymatik" (griech. "to kyma" = die Welle) zusammenfaßte.

In einer Weiterführung dieser Arbeiten geht es mir besonders um eine Phänomenologie und Typologie der durch Schwingungen und Klänge hervorgebrachten Formen und um Fragen der Morphogenese, der Gestaltbildungsprozesse in der Natur.

Nach jahrelangem Studium der "Chladnischen Klangfiguren", d.h. der Wechselwirkungen zwischen Einzeltönen und verschiedensten schwingende Metallplatten, die in den Sandlinienbildern wie eine Art "Klang-Hieroglyphen" in Erscheinung treten ging ich dann dazu über, die Auswirkungen komplexerer Klänge und bewegter Musik im überaus empfänglichen und sensibel antwortenden Medium Wasser zu betrachten. Dazu werden alle Klangschwingungen über ein Gefäß in das Wasser übertragen, sodaß in diesem und an seiner Oberfläche aus den ständig sich durchdringenden und überlagernden Wellen eine Vielzahl eindrucksvoller Strukturen und Wasser-Klang-Bilder entstehen, die dann durch besondere Lichtreflektionen sichtbar gemacht und photographiert bzw. gefilmt werden können.